Löwenzahn als Dünger nutzen
Die schöne gelbblühende Pflanze wird unter Ignoranten allgemein als giftiges „Unkraut“ verteufelt. Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Löwenzahn enthält viele wichtige Nährstoffe für Mensch, Tier und Pflanze. Die ungiftigen Pusteblumen sind nicht nur ein hervorragendes Kanichenfutter, sondern können auch zur gesunden Ernährung der Menschen beitragen. Wer seinen Pflanzen Gutes tun möchte, sollte Löwenzahn als Dünger nutzen.
Die tief wurzelnde Pflanze enthält viele, für das Wachstum wichtige Mineralien und deren Salze wie Kalium, Mangan, Kalzium und Natrium. Zudem enthält Löwenzahn gesundheitsfördende Kieselsäure. Löwenzahn ist früh im Jahr nahezu überall zahlreich in der Natur zu finden, leicht in grösseren Mengen zu ernten und somit einer der ersten Kandidaten zur vollständigen Verjauchung.
Löwenzahn ernten
Von April bis Mai sieht man die nahrhaften frühen Gelbblüher beinahe überall in der Natur. Meistens in ausreichender Menge, um effektiv ernten zu können. Am frühen Morgen, bei noch guter Bodenfeuchte lässt sich Löwenzahn am besten ausstechen. Er sollte noch gelb und keine Pusteblume sein. Als Werkzeug eignet z.B. sich ein langes, materialstarkes Messer oder eine stabile Pflanzschaufel. Die Erntemenge orientiert sich an der Grösse des Gefäßes, welches man mit Löwenzahn füllen will.

Löwenzahnjauche herstellen
Den ausgewählten Behälter mit den frisch geernteten Pflanzen füllen, dann mit (möglichst) Regenwasser aufgiessen und gegen Insekten, nicht luftdicht, abgedeckt stehen und gären lassen.

In den folgenden 2 – 3 Wochen werden sich die Pflanzen fast vollständig im Wasser auflösen. Die entstehende, hochwertige Nährstofflösung sollte regelmäßig umgerührt werden.
Die Löwenzahnjauche gärt vor sich hin und wird sichtbar immer flüssiger. Ihr Geruch wird stärker, aber nicht unbedingt unangenehm für die Mehrheit der Nasen. In diesem Stadium ist die Jauche fast fertig.

Nicht erschrecken, wenn der gute Dünger plötzlich einen weißen Schleier trägt. Er verschwindet beim Umrühren und taucht irgendwann nicht mehr auf. Auswirkungen auf die Qualität der Jauche hat er nicht. Er stellt lediglich eine vorübergehende Erscheinung dar und deutet darauf hin, das man bald Löwenzahn als Dünger nutzen kann.
Wenn die Pflanzen fast vollständig aufgelöst sind, kann die Jauche gefiltert werden. Ein 10l Baueimer mit Ausguss, ein engmaschiges Sieb und ein Nudelsieb fürs Grobe sind die nötigen Helfer. Ideal als feinmaschiges Sieb ist eine metallene Insektenschutzhaube für Lebensmittel, Muttis Iron Dome für Sahnetorten.
Die gefilterte Löwenzahnjauche ist weitgehend frei von Feststoffen und bereit, als wertvoller Dünger vergossen zu werden.
Der klägliche Rest aus dem 200l Fass wandert auf den Kompost oder wird auf den Beeten verteilt.
Löwenzahnjauche anwenden
Im Verhältnis 1:5 mit Regenwasser gemischt ist die Jauche aus unserer Erfahrung die ideale Anschubnahrung für alle Pflanzen. Ihre Inhaltsstoffe kräftigen die Pflanzen, stärken deren Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Pilze und fördern so das Wachstum.
Löwenzahnjauche eignet sich gut zum Angiessen frisch gepflanzter Nutzpflanzen wie z.B. Tomaten, Paprika oder Chili. Alle anderen Pflanzen, auch frisch gekeimte, wie z.B. Möhren vertragen die Mischung sehr gut. Knollensellerie schreit danach. Es spricht nichts dagegen, im gesamten Garten 2x wöchentlich alle Pflanzen mit Löwenzahnjauche zu übergiessen. Der günstigste Zeitpunkt dafür ist der frühe Morgen mit etwas Bodenfeuchte, oder nach einem Regen.
